Donnerstag, 31. Mai 2007

Ein Wort

(Gottfried Benn, entst. vor dem 21.12.1941)

Ein Wort, ein Satz -: aus Chiffren steigen

erkanntes Leben, jäher Sinn,
die Sonne steht, die Sphären schweigen
und alles ballt sich zu ihm hin.

Ein Wort - ein Glanz, ein Flug, ein Feuer,
ein Flammenwurf, ein Sternenstrich -
und wieder Dunkel, ungeheuer,
im leeren Raum um Welt und Ich.

3 Kommentare:

Kaguyahime hat gesagt…

Reisen

Meinen Sie Zürich zum Beispiel
sei eine tiefere Stadt,
wo man Wunder und Weihen
immer als Inhalt hat?

Meinen Sie, aus Habana,
weiß und hibiskusrot,
bräche ein ewiges Manna
für Ihre Wüstennot?

Bahnhofstraßen und Rueen,
Boulevards, Lidos, Laan -
selbst auf den Fifth Avenueen
fällt Sie die Leere an -

Ach, vergeblich das Fahren!
Spät erst erfahren Sie sich:
bleiben und stille bewahren
das sich umgrenzende Ich.

(erschien zwischen 1949-1955)

Diese Erkenntnis fand ich für mich selbst erst kürzlich...

Wann geht auf dieser Seite die Reise weiter?

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr Phänotypen,

das solltet ihr euch mal anhören/-sehen.
http://www.radiobremen.de/magazin/kultur/literatur/benn/musik.html

Viel Spaß noch bei der Vorbereitung der Lesung.

Ein Genotyp ;)

Die Phänotypen hat gesagt…

Vielen Dank für den Tipp. Radio Bremen bietet gutes Material zu Benn, welches wir bereits berücksichtigt haben. Falls aber jemand diese Seite noch nicht besucht hat, dann sollte er es wirklich einmal tun. Dort gibt es Tonaufnahmen von Benn u.v.m.
Alles Liebe,
Alex.